20. August 2025 – Der Geist von Wostok ist wieder im All
Nach langer Zeit startete Russland am 20. August wieder eine Wissenschaftsmission in den Orbit. Bei dem Raumfahrzeug handelt es sich um Bion-M Nr. 2, dessen Design noch auf die Wostok-Kapsel in den Anfangstagen der sowjetischen Raumfahrt zurückgeht, die wiederum ihrerseits auf der noch früheren Zenit-Aufklärungsplattform beruht. Es ist zwölf Jahre her, seit Russland Bion-M Nr. 1 in den Orbit gestartet hat. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Sojus 2.1b verwendet. Startort war das Kosmodrom Baikonur in Kasachstan.
Die Mission begann um 19:13 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 31/6 des Weltraumbahnhofs. Die Sojus brachte das Raumfahrzeug auf einen Übergangsorbit mit einem Perigäum von 191 Kilometern, einem Apogäum von 374 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 96,9 Grad. Von hier aus wird es sich mit den Bordtriebwerken auf seine endgültige nahezu kreisförmige Umlaufbahn in etwa 380 Kilometern Höhe bewegen.
Die beim Start 6300 Kilogramm schwere Bion-M Nr. 2 verbrachte 30 Tage im Weltraum. Thema der Bion-Missionen ist die biomedizinische Forschung. Der erste Satellit dieser Art wurde von den Sowjets übrigens schon 1973 gestartet. Dabei handelt es sich stets um Rückkehrkapseln vom Wostok-Typ, die mit Kleintieren, Zellkulturen und Pflanzen bestückt und der Weltraumumgebung ausgesetzt sind. Dieses Mal befinden beispielsweise 75 Laboratoriumsmäuse an Bord, 1000 Drosophila-Fliegen und 20 Arten von Samen.
— Bion-M Nr. 2 wird in die Nutzlastverkleidung eingeschlossen. Quelle: Roskosmos