18. Februar 2024 – Electron schickt ADRAS-J „On Closer Inspection”
Rocket Lab brachte am 18. Februar mit seiner Kleinträgerrakete Electron den japanischen Technologiesatelliten ADRAS-J (für: Active Debris Removal by Astroscale Japan) in eine sonnensynchrone, polare Erdumlaufbahn. Startort war der kleine private Weltraumbahnhof des Unternehmens auf der Halbinsel Mahia in Neuseeland. Diese Mission ist auch für die Öffentlichkeit besonders interessant, denn erstmals wird sich ein ziviler Satellit einem großen „Weltraummüll-Objekt“ nähern, um es genau zu inspizieren….Passend zum Flugauftrag bekam der Einsatz den Slogan „On Closer Inspection“. Das Zielobjekt ist die zweite Stufe einer japanischen H-2A-Trägerrakete, mehr als elf Meter lang und mit einem Durchmesser von vier Metern. Es war der 44. Start einer Electron.
Die Mission begann um 15:52 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startrampe B des Raumfahrtzentrums. Etwa 50 Minuten später setzte die Curie-Kickstufe den Satelliten auf einer Bahn mit einem Perigäum von 577 Kilometern, einem Apogäum von 622 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 98,2 Grad ab.
Ziel der Mission ist die sichere Annäherung an ein großes, unkommunikatives Weltraumschrott-Objekt im erdnahen Orbit, und dessen Inspektion und Charakterisierung. Das Ziel dieser Mission befindet sich in einem Orbit in einer Höhe von 600 Kilometern. Sobald es erreicht ist, beginnt der beim Start etwa 150 Kilogramm schwere ADRAS-J mit einer Reihe von Manövern, um herauszufinden, wie man sich einem großen Fremdobjekt am besten annähert. Am Ende wird er versuchen in einer stabilen Position in der Nähe der Stufe zu bleiben. Erst in einer weiteren Mission soll dann versucht werden, ein großes Objekt aktiv dem Orbit zu entnehmen.
Astroscale wird sich künftig auf so genannte „end-of-life-services“ spezialisieren. Insofern ist der aktuelle Flug eine Vorläufermission für die Dinge, die da noch kommen werden. Die Mission ist auf eine Dauer von drei bis sechs Monaten ausgelegt.
Startlogo der „On Closer Inspection“-Mission. Quelle: Rocket Lab.