07. September 2022 – Ariane 5 auf viertletzter Mission
Am 7. September brachte eine europäische Trägerrakete des Typs Ariane 5 einen Kommunikationssatelliten für Eutelsat in eine supersynchrone geostationäre Transferbahn. Für diesen Flug konnte Arianespace keinen Co-Passagier finden, so dass dies eine der seltenen Missionen der Ariane 5 war, bei der nur eine einzelne Nutzlast in den Orbit gebracht wurde. Die damit zur Verfügung stehenden größeren Leistungsreserven wurden in eine Optimierung der Einschussparameter für den Satelliten investiert.
Das letzte Mal, dass eine Ariane 5 nur einen einzelnen Satelliten in eine geostationäre Transferbahn brachte, liegt sechs Jahre zurück. Auch damals war Eutelsat der Kunde. Der Einsatz trug die Bezeichnung VA 258 (für: vol Ariane Nr. 258), weil es sich um die 258. Ariane-Mission insgesamt handelt, gezählt vom ersten Flug einer Ariane 1 im Dezember 1979. Es war der 37. Start, den Arianespace für Eutelsat durchführte.
Die Mission begann um 23:45 Uhr, zu Beginn eines 86-minütigen Startfensters, an der Startanlage 3 (ELA-3) des europäischen Weltraumbahnhofs in Kourou. Die Trennung der Nutzlast von der zweiten Stufe der Trägerrakete erfolgte 28 Minuten und 46 Sekunden nach dem Liftoff. Dann war eine Umlaufbahn mit einem Perigäum von 355 Kilometern, einem Apogäum von 60.750 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 3,4 Grad erzielt.
Bei der Nutzlast handelt es sich um Eutelsat Konnekt VHTS, der aus dem geostationären Orbit Internet-Dienste zur Verfügung stellen wird, vor allem für Airlines und eine nicht näher identifizierten Organisation der französischen Regierung.
Konnekt VHTS wurde von Thales Alenia in Partnerschaft mit der europäischen Raumfahrtbehörde ESA und der französischen CNES gebaut. Er basiert auf der Spacebus Neo-Plattform und wog beim Start etwa 6.400 Kilogramm. Damit ist er der größte Kommunikationssatellit, den Thales Alenia je gebaut hat. Der Satellit verfügt über ein elektrisches Antriebssystem, das nach dem Start zunächst dafür eingesetzt wird, das Raumfahrzeug in einem mehrmonatigen Prozess auf seinen Arbeitsorbit zu transportieren. Danach wird es dazu verwendet, für mindestens 15 Jahre diese Position im geostationären Gürtel zu halten.
Ein Beitrag von Eugen Reichl
Bild: Startposter. Quelle: Arianespace