27. Februar 2024 – SpaceX schickt Athena zum Mond
SpaceX brachte am 27. Februar eine ganze Packung lunarer und heliozentrischer Nutzlasten auf den Weg zu ihren Zielorten. Hauptnutzlast dabei war der zweite Nova-C-Lander von Intuitive Machines mit der Bezeichnung IM-2 Athena, der mit drei Rovern und einem Hopper bestückt ist. Es war die dritte Mondsonde, die SpaceX in diesem Jahr bereits gestartet hat. Ziel des IM2-Landers ist der lunare Südpol in der Gegend des Kraters Shackleton.
Die Mission begann um 1:16 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der…historischen Startanlage 39A des Kennedy Space Centers. Um die Nutzlast auf die lunare Transferbahn zu bringen wurden zwei Brennmanöver der zweiten Stufe benötigt, die 37 Minuten und 26 Sekunden nach dem Liftoff abgeschlossen waren. Athena wurde 43 Minuten und 38 Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe abgetrennt, die drei Sekundärnutzlasten vier Minuten später.
Der beim Start 2100 Kilogramm schwere Athena-Lander ist der Nachfolger des nur teilweise erfolgreichen IM-1 „Odysseus“, der am 22. Februar 2024 in der Nähe des Kraters Malapert A in der Südpolregion des Mondes landete. Neben einer Reihe von Nutzlasten für die NASA führt der Lander insgesamt drei Rover und einen Hopper mit sich.
Wie Odysseus wird auch Athena in der Südpolregion des Mondes landen, und zwar auf dem Mons Mouton, der nach der Mathematikerin Melba Mouton benannt ist, einem der ersten „menschlichen Computer“, der für die NASA an Flugbahnen für Raumfahrzeuge arbeitete. Einige Krater in dieser Region sind so tief, dass ihre Innenseiten permanent im Schatten liegen. Dies könnte dazu geführt haben, dass sich in den Schattenbereichen unter der Oberfläche Wassereisablagerungen von Kometeneinschlägen gebildet haben.
Zusätzlich zum IM2-Lander befanden sich noch drei weitere Nutzlasten an Bord des Trägers. Sie waren zunächst am Lander befestigt, lösten sich erst nach dem erfolgreichen Start von ihrem „Mutterschiff“ um dann ihrer eigenen Wege zu gehen. Bei diesen drei Raumfahrzeugen handelt es sich um…
- …den Lunar Trailblazer vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA. Dies ist ein kleiner Mondorbiter, der Teil des Small Innovative Missions for Planetary Exploration-Programms der NASA ist. Er soll Wasser auf der Mondoberfläche feststellen und kartieren. Der Lunar Trailblazer wog beim Start 200 Kilogramm. Er wird eine langsame, treibstoffsparende Flugbahn zum Mond einschlagen, bevor er in elf Monaten seinen Arbeitsorbit in 100 Kilometern Höhe einschwenkt.
- …die von AstroForge entwickelte und gebaute, beim Start 105 Kilogramm schwere Raumsonde Odin sollte eigentlich zu dem nur etwa zehn Meter durchmessenden erdnahen Asteroiden 2022 OB5 fliegen. Es gelang der Bodenkontrolle aber nach dem Start nicht, dauerhaft Kontakt mit dem Raumfahrzeug zu halten, so dass die Mission schon jetzt als gescheitert betrachtet werden muss. Und schließlich…
- …den beim Start 306 Kilogramm schwere Chimera GEO 1. Bei diesem Raumfahrzeug handelt es sich um ein orbitales Transferfahrzeug für hochenergetische Umlaufbahnen. Es ist eine Weiterentwicklung des Chimera LEO, das auf der Mission Transporter-6 flog. Chimera GEO kann kleine Raumfahrzeuge auf lunare Transferbahnen oder in eine geosynchrone Umlaufbahn bringen. Bei diesem Einsatz hat Chimera LEO einen 16Unit-CubeSat an Bord der im Laufe der Mission freigesetzt wird.
Für den Start wurde der Booster 1083 eingesetzt, der damit seine neunte Mission absolvierte. Auch für ihn war der Einsatz ein Jubiläum, denn er absolvierte die 100. Landung einer Falcon 9-Erststufe auf dem Bergungsschiff A Shortfall Of Gravitas.
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Der Athena-Lander vor dem Start. Quelle: Intuitive Machines.