13. März 2024 – Fehlschlag für chinesische Mondmission

Neben der Beobachtung, dass etwa 50 Prozent aller Jungfernflüge von Trägerraketen scheitern, gibt es in der Raumfahrt eine weitere Empirie die besagt, dass Fehlstarts häufig zeitlich nahe beieinander erfolgen. Dies Regel stellte sich am 13. März unter Beweis, wo es nur zehn Stunden nach dem katastrophalen Startversager eines KAIROS-Trägers zu einem Fehlstart für die beiden chinesischen Technologieträger DRO-A und DRO-B kam, die in einen lunaren Orbit gesendet werden sollten. Die beiden Sonden… strandeten aufgrund einer Minderleistung der YZ-1S Oberstufe ihrer Langer Marsch 2C-Trägerrakete in einer zu niedrigen Erdumlaufbahn.

Die Mission begann um 13:51 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 3 des Raumfahrtzentrums Xichang in Zentralchina. Der für gewöhnlich zweistufige Träger brachte seine Nutzlast, bestehend aus der YZ-1S-Transferstufe und den beiden Kleinraumsonden in eine Parkbahn um die Erde. Das Perigäum dieser Bahn lag bei 263 Kilometern, das Apogäum bei 277 Kilometern und die Bahnneigung zum Äquators lag bei 28,24 Grad. Danach aber scheint keine vollständige Brenndauer der Transferstufe erfolgt zu sein, so dass die beiden Raumfahrzeuge in einer zu niedrigen Umlaufbahn verblieben und den Transfer zum Mond nicht antreten konnten.

Die beiden Kleinraumsonden wurden von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften entwickelt und gebaut. Sie sollten in einem retrograden Halo-Orbit um den Mond Kommunikations- und Navigationsversuche mit einem Satelliten in der Erdumlaufbahn unternehmen. Dies erklärt auch die Bezeichnung der beiden Sonden (DRO = Distant Retrograde Orbit).

Kleine Randnote: Damit ereigneten sich die beiden bisher einzigen Fehlschläge des Jahres 2024 an einem 13.


Start der beiden DRO-Raumsonden. Quelle: CASC.