Oktobergetümmel auf der ISS
Die NASA legte am 14. August den Termin für den Start der ersten regulären Austauschcrew fest, die in der Nach-Shuttle Ära von amerikanischem Boden aus zur ISS fliegt. Dies soll nun, so die NASA, „net October 23“ sein. Also auf „denglisch“: Nicht früher (not earlier than = net) 23. Oktober. Dann sollen Michael Hopkins, Victor Glover, Shannon Walker und Soichi Noguchi mit einem Crew Dragon von SpaceX zur ISS fliegen und dort etwa 210 Tage verbringen. Der Starttermin liegt damit etwa drei Wochen hinter dem Termin, der unmittelbar nach der Rückkehr der Crew der SpaceX Demo 2 – Mission im Gespräch war.
Dabei könnte es im Oktober und den nachfolgenden Wochen und Monaten auf der ISS zu einigem Getümmel kommen. Etwa um diesen Termin herum wollte nämlich auch die Crew der Expedition 62, bestehend aus Chris Cassidy von der NASA und den beiden russischen Kosmonauten Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner wieder zur Erde zurückkehren.
Nach diesem ursprünglichen Plan hätte die Expedition 62 dann etwa drei Wochen Zeit gehabt, diese neue Crew „einzuarbeiten“. Für den 14. Oktober 2020 wäre dann der Start der Crew von Sojus MS-17 vorgesehen gewesen, mit Sergei Ryschinski, Sergei Kud-Swerkow und Kathleen Rubins an Bord. Für die Einarbeitung dieser Crew hätte dann etwa eine Woche zur Verfügung gestanden. Insgesamt wären dann zu diesem Zeitpunkt dann nicht weniger als 10 Menschen gleichzeitig an Bord der ISS gewesen.
Die neue Planung sieht nun so aus, dass der Rückflug der Sojus MS-16 Crew mit Cassidy, Iwanischin und Wagner verschoben wird, um eine reibungslose Einarbeitung der neuen Crews zu gewährleisten. Was allerdings nicht für einen allzu langen Zeitraum verschoben werden kann, denn die drei sind jetzt seit dem 9. April 2020 im Orbit und die technische Lebensdauer ihres Raumfahrzeugs ist auf etwa 200 Tage ausgelegt, und die sind im zweiten Oktoberdrittel eigentlich schon erreicht.